Walter Thiel (* 3. März 1910 in Breslau; † 18. August 1943 in Karlshagen bei Peenemünde) war ein deutscher Chemiker und Raketenwissenschaftler.

Thiel lieferte die entscheidenden Ideen für das A4-Raketentriebwerk und ermöglichte durch seine Forschung den Flug der Rakete Richtung Weltraum. Das Aggregat 4 bildete die Grundlage für die spätere Entwicklung der Weltraumraketen, sowohl in den USA wie auch in der Sowjetunion. Leider wurde das A4 im Krieg als Terrorwaffe eingesetzt und von der Propaganda ab 1944 als V2 bezeichnet. Thiel hat dies bereits nicht mehr erlebt.


2023

Vor 80 Jahren flog die RAF ihren Angriff auf Peenemünde und die Siedlung der Wissenschaftler in Karlshagen. Es war die Operation Hydra. Gezielt sollten die Ingenieure und Wissenschaftler, die die Raketen entwickelten, getötet werden. Die Bomben trafen aber leider viele Zwangsarbeiter im Lager Trassenheide. Von den wichtigen Wissenschaftlern wurden nur wenige getroffen. Allerdings einer der wichtigsten Männer in der Forschung: Walter Thiel mit seiner Frau Magda und den Kindern Sigrid und Siegfried.

    

In der Süddeutschen Zeitung ist am 12./13.08.2023 dazu ein Artikel erschienen, der leider fehlerhaft ist, u. a. wurde nur die Tochter von Thiel und nicht der Sohn als Opfer genannt. Aber er zeigt trotzdem, dass die Geschichte von Peenemünde weiterhin interessiert. Anbei ein Foto des Artikels. Hinter eine Paywall ist der Artikel unter folgendem Link zu finden: https://www.sueddeutsche.de/leben/peenemuende-wernher-von-braun-operation-hydra-v2-rakete-1.6115279?reduced=true


2021

Das sehr umfangreiche und sehr gut rezensierte Buch "DIE V2. Entwicklung – Technik – Einsatz" von Murray R. Barber, erschienen im Motorbuch-Verlag (ISBN 978-3-613-04311-4) ist bei mir eingetroffen. Das Buch ist fantastisch bebildert und definitiv ein neues Standardwerk. Ein Dank geht an den Autor, der meine Unterstützung durch Erwähnungen honoriert.





2020

Vor 100 Jahren wurde der Verein Deutscher Studenten Aachen-Breslau II gedründet. Dazu ist eine Festschrift erschienen. In dieser wird in Kapitel 4 (ab S. 198) häufig auch Walter Thiel genannt, der aktiv in der Studentenverbindung Breslau II ab Juli 1929 (Aufnahme als Fux) bis zum Ende des Studiums war. Vermutlich beendete er seine aktive Zeit als er 1934 während seiner Promotion nach Berlin ging, um diese bei seinem Professor in Berlin zu beenden. (Prof. Straus musste Breslau 1934 verlassen. Er ging an die Universität Berlin, wo er bis 1936 bleiben konnte. 1939 emigrierte er in die USA.)

Aus den Berichten über die einzelnen Semester ist auch zu entnehmen, dass Thiel dem ASTA angehörte: SS 1930 (S. 220) bis (oder und) WS 1932/1933.


(Quelle: privates Foto vom Titelbild der Festschrift)


Januar 2019

Vortrag über Walter Thiel beim VDSt. Aachen Breslau II. Vielen Dank für die Einladung! Walter Thiel war Mitglied in der Studentenverbindung VDSt. Breslau II. Nach dem Krieg wurden die Mitgliedschaften vom VDSt. Aachen weitergeführt.


September 2018

Im Infoblatt 3-2018 des Fördervereins Peenemünde e.V. erscheint ein Artikel über Walter Thiel. Außerdem wird die Ansprache zur Gedenkfeier am 18. August 2018 auf dem Karlshagener Ehrenfriedhof, gehalten von Thomas Köhler, abgedruckt.


August 2018

In der Nacht vom 17. auf den 18. August 2018 jährte sich der Angriff auf Peenemünde, Karlshagen und Trassenheide zum 75sten mal. Das ist auch der 75ste Todestag der Familie Thiel und vieler anderer Opfer. Der Förderverein Peenemünde hat eine emotionale kleine Gedenkfeier auf dem Ehrenfriedhof Karlshgen organisiert. Die Nachkommen der Familie Thiel haben auf dem Grab ein Gesteck abgelegt, was auf dem Foto zu sehen ist.

(Quelle: privates Foto)


Juli 2018

Artikel über Walter Thiel erscheint in Raumfahrt Concret (Nr. 102, 2/2018)


(Quelle: privates Foto)


Oktober 2017

Am 3. Oktober 1942 fand der erste erfolgreiche Start eines A4 von Prüfstand VII in Peenemünde statt. Das war vor 75 Jahren.

(Quelle: privates Foto, Gedenkstein am Prüfstand VII)


März 2015

Dreh zu dem Film "Geheimnisvolle Orte. Kummersdorf - Waffenschmiede und Kriegslabor." von Marina Farschid. Ausgestrahlt vom rbb (Radio Berlin Brandenburg) am 26. Mai 2015 und eine Wiederholung im 26. September 2017:

https://www.rbb-online.de/geheimnisvolle_orte/archiv/kummersdorf-kaisers-waffenschmiede-hitlers-kriegslabor.html

Der Film ist nur eine begrenzte Zeit in der Mediathek abrufbar. Wer Interesse an dem Film hat, kann den Mitschnittservice des rbb kontaktieren.


März/April 2014

Im März 2014 Besuch von Kummersdorf-Gut gemeinsam mit Hans Schumacher, dem Enkel Heinz-Otto Glimms. Glimm war ein Kollege Thiels in der Forschungsabteilung des HWA von Ministerialrat Prof. Dr. Karl Erich Schumann (Experimentierstelle war Kummerdorf-Ost). Glimm war außerdem Pate der Tochter Sigrid.

Die Tour durch Kummersdorf wurde von Journalisten der MAZ begleitet. Im April 2014 erschien ein Artikel über den Besuch.